Begrüßung am 05.11.2018 im Matertushaus durch Dr. Bernadette Schwarz-Boenneke
Leiterin der Hauptabteilung Schule/ Hochschule
„,Was uns der Tod zu denken gibt' — Vom Anfang im Ende".
So lautet unser diesjähriges Jahresthema. Dieses Thema geht uns alle im Innersten an. Schwarz-Boenneke: „Der Tod wird nicht irgendwann einmal als etwas Fremdes auf uns zukommen, sondern wir wissen, dass der Tod jederzeit eintreten kann — durch Unfall, Krankheit, Gewalt etc. Von heute auf morgen ist dann das in sich stabil scheinende Leben dahin“.
Wir kennen den Tod aber nicht nur als das physische Ende unseres Lebens. Todeserfahrungen als Begrenzung des Lebens erleben wir im Alltag: Der erfüllte Moment, den man so gerne halten möchte, birgt die Endlichkeit und Flüchtigkeit des Lebens und damit den Tod, das Zerbrechen einer innigen Beziehung,die bedrückende Sprachlosigkeit einander fremd gewordener Menschen, das innerliche Absterben von Lebensmut und Lebenslust...“.
Dieses Bewusstsein der Endlichkeit und Begrenztheit des Daseins habe, so Schwarz-Boenneke, etwas Unheimliches.
„Was uns der Tod zu denken gibt"
Das Schicksal des Todes löse beängstigende Fragen aus. Es sei die Sorge um zurückbleibende Menschen, die Einsicht in vertane Möglichkeiten und Lebenschancen, insbesondere die dunkle Ungewissheit: „ Was kommt nach dem Tod? “
Schwarz-Boenneke kennzeichnete die Wahlmöglichkeiten: „ Wir können eine prinzipielle Absurdität der Welt annehmen, d.h. achselzuckend eine Struktur des Lebens akzeptieren, die auch den moralischen Differenzen gleichgültig gegenübersteht und als bloßes Spiel von faktischen Lebenserhaltungs-Kräften betrachtet. Oder das Leben in seelenfroher Zuversicht über die Sphäre der Sterblichkeit hinaus tatkräftig und als in sich sinnvoll bejahen.“
Der Tod sei Übergang des Geschaffenen zu Gott. Bei ihm finden, so Schwarz-Boenneke, die Menschen ihr Ziel und ihre Vollendung.
Auferstehung sei nicht die Wiederherstellung eines früheren Lebens-Zustands, sondern die radikale Verwandlung, in die der ganze Mensch eintrete, um in der Überwindung von Raum und Zeit seine Vollendung bei Gott zu finden.
Warum ein so schweres Thema für die Pädagogische Woche?
Schwarz-Boenneke, machte darauf aufmerksam, diese Woche der Diskussionen und Fortbildungen zu nutzen, um über den Kern des Glaubens zu sprechen und zu fragen, welche Relevanz er habe und wie es zu schaffen sei , diesen schwer greifbaren Kern Kindern, Erwachsenen und uns selbst neu zu erschließen.
Sie bedankte sich bei Ministerpräsident Armin Laschet, der angesichts des Themas der Pädagogischen Woche nicht zurückgeschreckt sei, sondern den Grundgedanken angenommen habe, danach zu fragen, was sich aus der Problematik von Endlichkeit und Vergänglichkeit menschlichen Lebens an möglichen gesellschaftlich-politischen Perspektiven ergebe.
Bedeutsamkeit von Religion für das öffentliche Leben
Herr Laschet habe, so Schwarz-Boenneke, seit Beginn seiner beruflichen und politischen Laufbahn stets die Bedeutsamkeit von Religion für das öffentliche Leben betont und deren Beitrag für eine verlässliche Grundorientierung gerade auch in Fragen des Ethos und der Lebenskultur hervorgehoben.
Olaf Gruschka